Gemeinsam leben:

Jüdisches Abraham Geiger Kolleg kooperiert mit Islamischer und Christlicher Theologie

Das Institut für Islamische Theologie Osnabrück, die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel und das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam kooperieren künftig in der Ausbildung des geistlichen Nachwuchses. Damit werden ab dem kommenden Sommersemester die bestehenden interreligiösen Ausbildungsmodule ergänzt und erweitert.

Diese Kooperation ist ein weiterer Schritt, die Beziehungen zwischen den drei Europa prägenden Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Die Überzeugung, dass die Zukunft der Religionsgemeinschaften von dialogfähigen Führungspersön-lichkeiten abhängt, teilen alle drei Institutionen.

Kernstück ist die Begegnung von Studierenden der drei Theologien auf der jährlich stattfindenden internationalen Tagung zum Dialog von Juden, Christen und Muslimen (JCM). Gemeinsam leben, essen und lernen stehen dabei im Mittelpunkt. Die einwöchige Konferenz endet mit den gottesdienstlichen Feiern aller vertretenen Glaubenstraditionen. Drei vertiefende interreligiöse Seminare in Wuppertal, Potsdam und Osnabrück werden den Austausch der angehenden Geistlichen verstetigen.

Bülent Uçar, Institut für Islamische Theologie (IIT) der Universität Osnabrück:

„Dialog kann niemals nur eine Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Glaubenstraditionen oder religiösen Einrichtungen sein, sondern kann nur als Gespräch von Person zu Person geführt werden.“

Henning Wrogemann, Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel:

„Diese Kooperation ist ein großer Schritt von kirchlichem, akademischem und nicht zuletzt zivilgesellschaftlichem Interesse.“

Rabbiner Walter Homolka, Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam:

„Das Abraham Geiger Kolleg (AGK) ist ein wesentlicher Träger und Motor des abrahamitischen Dialogs in Deutschland. Wir machen einen konsequenten weiteren Schritt“.

Rabbiner Homolka ist als Direktor des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) auch verantwortlich für das Engagement im Programm „Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch“. Für sein Bemühen um den jüdisch-muslimischen Dialog wurde er 2011 mit dem Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreis ausgezeichnet. (http://islam.de/19188).

 

 

 

 

 

Foto: VEM / A. Wiemardo.